Philips VG-8000 MSX
Der MSX-Standard wurde 1982 definiert und hatte das Ziel, Computer verschiedener Firmen kompatibel zu machen. Alle Computer verwenden "Microsoft extended BASIC", wovon sich der Name MSX ableitet. MSX-Hersteller
waren u.a. die japanischen Konzerne Sony und Sanyo die einige Marktanteile in ihrem Heimatmarkt hatten. In Europa war v.a. Philips in den Niederlanden mit MSX-Computern bekannt und verbreitet. In den restlichen
europäischen Ländern allerdings war der C64 von Commodore oder der Sinclair von Spectrum (v.a. in England) Marktführer. Der VG-8000 wurde 1984 in den Markt eingeführt und hat
eine 8-Bit-CPU Zilog Z80. Er war mit 32 KB RAM ausgestattet (16 KB RAM + 16 KB Video-RAM) und der kleine Bruder des VG-8010, der bis auf den auf 48 KB erweiterten Speichers baugleich war. Die restlichen
Komponenten waren eher Standard: Der Video-Chip TMS9929 kam von Texas Instruments, der ähnlich auch im TI99/4A verwendet wurde. Der Soundchip AY-3-8910 von General Instruments rundet die wichtigsten
System-Komponenten ab. Die Tastatur des VG-8000 allerdings war nicht für längeres Schreiben geeignet, was erst der Nachfolger VG-8020 besser machte. Außerdem war die Kompatibilität zum MSX-Standard nicht
vollständig gegeben: kein Centronics Port, kein Erweiterungsbus und fehlendes Audio-Out. Der Computer wurde daher durch den verbesserten VG-8020 ersetzt.
Es gibt einige Hersteller von MSX-Computern, die teils über den Standard erweiterte Funktionen anboten (z.B. bessere, erweiterte Soundfähigkeiten). Später gab es den MSX-2 Standard, der noch von einigen Herstellern unterstützt wurde. MSX-2+ und MSX turbo R wurden nur noch in Japan veröffentlich und nur von wenigen Firmen unterstützt.
Das Gehäuse ist sehr flach und wirkt durch den Einsatz der Farben Schwarz und Silber sowie der schwarz-glänzenden Modulabdeckung hochwertig und modern. Die Tasten sind flach und aus Kunststoff, sie
erinnern etwas an heutige Tasten auf Laptops. Die drei LEDs zeigen Power (rot), Caps Lock (gelb) und Code (grün).
Hinten rechts unter einer schwarzen Abdeckung versteckt befinden sich zwei Steckplätze für Module und Erweiterungen, hier mit 16 KB zusätzlichem RAM. Großer Nachteil und wenig gut durchdacht: Wenn
ein Modul eingesteckt ist, kann man die Klappe nicht mehr schließen. Dies stört, da genau hinter der nun stehenden Klappe der Reset-Schalter extrem schlecht erreichbar ist und es optisch, auch durch
die grünen Modulsteckplätze, nicht schön aussieht.
Detailaufnahme der LEDs und der grünen Modul-Anschlüsse.
Detailaufnahme der Tastatur, die an der rechten Seite Grafikzeichen wie Smilies oder Kartensymbole aufgedruckt hat. Diese können mit der Taste "Graph" links neben der Leertaste erreicht werden.
Ein weiteres Beispiel für wenig durchdachte Dinge sind die sehr schlecht und ungewöhnlich angeordneten Pfeil-Tasten. Dies ist dem Design geschuldet, denn nur durch diese Anordnung konnten zwei
quadratische Blöcke an Tasten realisiert werden. Zusätzlich wurde links/rechts nicht nebeneinander angeordnet, sodass die Bedienung noch weiter erschwert wurde.
Die Unterseite ist sehr einfach gehalten und enthält Lüftungsschlitze. Nur zwei Gummifüsse zeigen von Sparmaßnahmen, auch das einfache Papiertypenschild macht keinen hochwertigen Eindruck. Es ist
damit eine Ähnlichkeit zu der Philips-Konsole G7000. Alle VG-8000 wurden in Frankreich hergestellt.
Die Rückseite hat folgende Anschlüsse (v.l.n.r.): Power (Netzteil), Datasette, Reset-Schalter, zwei Joystick-Anschlüsse, Monitorausgang und TV-Modulator.
Während der Computer flach und kompakt ist, wirkt das Netzteil dagegen groß. Der Ein-/Ausschalter ist an der linken Seite am Netzteil angebracht, sodass man es immer in der Nähe des Computers aufstellen
muss. Das nicht sehr lange Anschlusskabel zwingt außerdem, es in der Nähe des Computers hinzustellen.
Hier die Platine des Philips VG-8000. Oben die zwei Modul-Anschlüsse. Darum herum ist die Platine weiß eingefärbt an jenen Stellen, die man durch den Modul-Schacht erkennen kann. Dies erinnert an die
Konsole G7000. Links daneben das Kabel für die LEDs. Das breite Folienkabel ist für die Tastatur und vom selben Hersteller wie die Tastatur des G7000. Die größeren Chips darunter sind u.a. das
Basic-Rom in Version 1.0, die Z80 CPU, der Grafik- und der Soundchip. Die vier kleinen Chips dazwischen sind der 32 KB System-Speicher. Auch ähnlich wie beim G7000 der seltsame Aufbau in mehreren
Platinen und dem einzeln befestigten TV-Modulator.
Betriebssystem
Der Name der MSX-Computer stammt vom eingebauten Basic-Interpreter "MicroSoft eXtended BASIC" ab. Das MSX-BASIC enthält einen großen Befehlssatz und bietet einfache Programmierung für Sound, Grafik und
Sprites (kleine bewegliche Grafiken, z.B. die Spielfigur). Es war somit ähnlichen Computern der Zeit (wie etwa dem C64 von Commodore) überlegen.
3D Modell
Nicht vorhanden!
Interessantes
Durch den MSX-Standard gab es mehrere Firmen, die kompatible Computer angeboten haben. Die meisten davon aus Japan, wo MSX sehr viel Marktanteil hatte. In Europa gab es hauptsächlich Philips,
die in den Niederlanden einige MSX-Anwender hatten. Doch der C64 war in den meisten Ländern Marktführer und beliebter.
Technische Daten
Erscheinungsjahr: | 1984 |
Gebaut bis: | - |
Ca. Neupreis: | - |
Prozessor/Takt: | Z80A (3,58 MHz) |
Arbeitsspeicher: | 16 KB |
Betriebssystem: | MSX BASIC v1.0 |
Grafikchip: | TMS 9129 |
Auflösung: | 256x192 |
Farben: | 16 |
Soundchip: | AY-3-8910 |
Sound: | 3 Stimmen, Mono |
Maße: | - |
Anschlüsse: | Netzteil Monitor TV Datassette 2x Joystick 2x Cartridge |
Erweiterungen intern: | keine |
Verkaufszahlen: | unbekannt |
Rarität: | ![]() |
Sammlung
Die abgebildeten Geräte befinden sich in der Sammlung!
Dazu passend
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- keine in der Sammlung
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